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Historie
Im Jahre 1281 wird erstmals eine Kapelle erwähnt für das Dorf Horath. Horath war zunächst eine Filiale der Pfarrkirche Berglicht.
Ein Neubau der damaligen Pfarrkirche lässt sich auf 1870/1871 datieren. Die Baukosten beliefen sich zur damaligen Zeit auf 13.800 Taler. Finanziert wurde dieser Betrag von der Zivilgemeinde Horath und den Berechtigten der Harpelsteinrente.
Die Architekten Wirz aus Trier und Fröhling aus Bernkastel-Kues waren an der Planung beteiligt.1870 bekam Horath einen Kaplan, Johann Alles von Beltheim, der das Bauvorhaben tatkräftig unterstützte. Am 21. März 1872 fand die Einsegnung der Kirche durch Dechant Caspar von Merscheid statt. Die Konsekration nahm Bischof Michael Felix Korum am 17.06.1887 vor.
Kurz nach Fertigstellung der schönen neugotische Pfarrkirche begann der "preußische Kulturkampf", von dessen Auswirkungen auch Horath nicht verschont blieb.
In den nachfolgenden Jahren wurden immer wieder Neuanschaffungen und Renovierungen vorgenommen, finanziert hauptsächlich aus Spenden :
1922/1924 | Anschaffung neuer Glocken und Kirchenfenster, Ausmalung des Kircheninneren, Renovierung Seitenaltäre, Dachdeckerarbeiten, Anschaffung Kriegergedenktafel |
1934 | Mittelgang erhät neuen Steinbelag |
1949 | Bau einer Friedhofsmauer |
1952 | Erneuerung der duch Bombenwurf zerstörten Kirchenfenster |
1956 | Neue Innenausmalung |
1958 | Einbau einer neuen Kirchenheizung |
1959 | Renovierung des Seitenaltares, Anschaffung eines neuen Kreuzweges |
1962 | Neudeckung Kirchendach |
1963 | Anschaffung eines Liedanzeigers |
1981/1983 | Beginn grundlegender Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten |
Pfarrpatron St. Bartholomäus
Vermutungen legen nahe, dass Bartholomäus nur ein anderer Name für den Fischer Natanael aus Kana in Galiläa war. Er wurde von Jesus in die Schar der zwölf Apostel berufen und ausgesandt um das Reich Gottes zu verkünden. In Indien und Armenien soll er den christlichen Glauben gelehrt haben und auch dort starb er den Tod eines Märtyrers. Bartholomäus wurde in der Literatur als Denker beschrieben, der gerne über die Geschichte seines Volkes und der Weisheit alter Überlieferungen nachdachte.
Das Patrozinium wurde am 24. August gefeiert, für die Bauern und Handwerker ein Zins- und Abrechnungstag und ein Ruhetag nach der Getreideernte. Auch der Herbstmarkt wurde im Schutz des Heiligen begangen. Das Messer in der Hand der Bartholomäusstatue ist ein Hinweis, dass dem Heiligen vor der Enthauptung bei lebendigem Leibe die Haut vom Körper gezogen wurde.
Die Glocken
Pfarrer Martin Holzer überzeugte die Horather von der Notwendigkeit neue Glocken anzuschaffen. Man einigte sich letzlich auf ein Dreiergeläut, das von der Firma Mabillon/Saarburg für 5.600 DM gegossen wurde. Am Pfingstsonntag, 07. Mai 1949 fand die Weihe der Glocken durch den Dechant aus Morbach statt. Den Namen der Muttergottes erhielt die große Glocke. Sie trägt die Aufschrift "Mutter Gottes beschütze deine Gemeinde Horath". Die mittlere Glocke ist dem hl. Bartholomäus geweiht: "Horath hat dich zum Ortspatron erwählt." "Zweiter Patron, hl. Hubertus, beschütze dein Horath inmitten der Berge und Wälder.", so lautet die Aufschrift auf der kleinsten Glocke Alle drei Glocken tragen ein 20 cm großes Kreuz sowie das Firmenschild von Mabillon/ Saarburg. Den oberen Rand säumt ein Band mit Eichenblättern und Eicheln. Belohnt wurde nun die Horather Bevölkerung durch harmonische Klänge, wenn die Glocken zum Gebet und zu den Gottesdiensten ertönten.
Kreuze am Wegrand
Der leidende Christus bildet den Mittelpunkt der sakralen Kleinode am Wegrand. Die Botschaft, dass es ohne Leid und Mühsal keinen Lohn gibt wird vermittelt und der Blick auf den Tod als das Tor zum ewigen Leben wird dem Betrachter eingeprägt.
Viele Wegkreuze sind rund um Horath zu finden:
Die Votivkapelle
Die Idee eine Votivkapelle für die Gefallenen des Dorfes zu erbauen stammt von Pfarrer Martin Holzer. Dieser mauerte die Votivkapelle mit der Jugend des Dorfes. Die Pieta stammte zunächst aus der Pfarrkirche und wurde inzwischen durch eine Neuanschaffung ersetzt. Der siebenarmige Leuchter wurde gestiftet und der VDK Horath finanzierte die beiden Kriegertafeln. 1953 wurde das Dach mit Schiefer gedeckt. Die Votivkapelle ist immer noch eine beliebte Gebetsstätte, um an die Gefallenen und Vermissten der Kriege zu denken. Sie wird aber auch gerne zum Gebet für viele andere Anliegen aufgesucht.
(vgl.: Josef Schemer / Helmut Schuh: Horath Eine Ortschronik in Wort und Bild, S. 945 ff.)