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Der Pfarrbezirk St. Kunibert Haag

Historie 

Zunächst war Haag eine Filiale von Berglicht. Die Zugehörigkeit zur Mutterkirche Berg kann bereits 1470 durch eine Wochenmesstiftung belegt werden, auch auf einer Visitationsakte von 1569 wird die Filialkapelle des hl. Kunibert in Haag genannt.

1723 werden die Dörfer Haag, Merscheid und Elzerath zu einer eigenständigen Pfarrei mit Sitz in Merscheid erhoben. Nach langen Diskussionen erhielt auch Haag einen Vikar, dieser war gleichzeitig für die Winterschule zuständig. Haag baute 1775 ein Vikariushaus, das heutige Pfarrhaus.

Die Bestrebungen der Haager selbständige Pfarrei zu werden ließen nicht nach und im Jahre 1803 wurde Haag lt. Unterlagen des Bistumsarchivs Trier eigenständige Pfarrei. 

Von 2009 bis 2021 war die Pfarrei in die Pfarreiengemeinschaft Monzelfeld eingegliedert. 

Am 01.01.2022 fusionierte die Pfarrei St. Kunibert Haag und geht als Pfarrbezirk in die Pfarrei Am Haardtkopf St. Christophorus über. 

Die Kirche St. Kunibert Haag

Der Entwurf der Pfarrkirche stammt von Prof. Dr. Becker aus Mainz. Für die Kirche wurde am 14. Juni 1924 der Grundstein gelegt und am 14. November 1926 fand die feierliche Benediktion statt. In festlicher Prozession wurde das Allerheiligste von der alten Kirche in die neue getragen und Pastor Rausch dankte in einer Festpredikt allen, die an der Erbauung der neuen Kirche mitgewikt hatten. Auch die Orgel und die Glocken wurden in das neu erbaute Gotteshaus überführt.  Im September 1930 weihte der Bischof von Trier die Kirche ein.

Durch einen verheerenden Brand am 23. September 1951 wurde die Kirche schwer in Mitleidenschaft gezogen, aber durch den unermüdlichen Einsatz der Dorfbevölkerung konnte dort nach nur 10 Monaten wieder Gottesdienst gefeiert werden.

(vg.: Chronik Haag 1985, S. 152 ff.)

Wer noch mehr über die Brandkatastrophe lesen möchte, findet im nachfolgenden Artikel von Alois Martini  Zeitzeugenberichte, Zeitungsausschnitte und Bildmaterial.

Das Gotteshaus empfängt seine Besucher heute einmalig und besonders durch die Ausstattung mit Altären und Reliefs. Freunde der Morbacher Schnitzkunst und auch die "normalen" Kirchenbesucher  dürften erfreut sein, diese schönen Werke, die in das religiöse Leben der Pfarrgemeinde eingebettet sind, zu bewundern. Alle diese Werke stammen aus den Händen von "Mettler-Höfle-Holzschnitzkunst" aus Morbach. Der Altar bildet den Focus im sakralen Raum. Johannes Thees, der aus Haag stammte und als Dechant in Mayen tätig war, weihte an Pfingsten 1933 den Altar ein und übernahm auch dessen Finanzierung in Höhe von 4.000 DM.

 

 

 

Die lebensgroße Christusfigur in goldenem Gewand trägt ein Herz auf der Brust und  breitet seine Arme aus über die rechts und links dargestellten Menschen. Die an den Seitenflüglen ausgerichteten Figuren wenden alle den Blick dem Christus zu. Die Botschaft am unteren Relief  ist in lateinischer Schrift und heißt übersetzt: "Mit den Heiligen im Himmel lobt und betet an das allerheiligste Herz Jesu die Pfarrfamilie des hl. Kunibert auf Erden." 

Im linken Relief sind der Hl. Wendalinus, Schutzpatron der Bauern und des Viehs, der Hl. Donatus als Schutz bei Blitzschlag und Unwetter, die Heilige Barbara, der Hl. Franz und die Hl. Theresia stellvertretend für die Namenspatrone der Dorfleute und der Hl. Kunibert als Pfarrpatron, zu sehen.

Der rechte Altarflügel bildet eine Drei-Generationen-Familie ab, angeführt von Luzia der 2. Pfarrpatronin und von Johannes dem Täufer, dies ist der Namenspatron des 1931 verstorbenen Pfarrers Johannes Biegel, der den Kirchenbau begleitete.

Im Zentrum stehen die vier Evangelisten, die das Wort Gottes verkünden.

Ein Marien-Altar und ein Josef-Altar sind ebenfalls Meisterwerke der Werkstatt aus Morbach. Gegenüber des Marienaltars ist noch eine weitere Marienfigur mit dem Jesuskind zu sehen. Ebenfalls ist eine schöne Statue der Heiligen Luzia zu bewundern.

Von der aus dunklem Holz gefertigten Chorempore blicken die 12 Apostel auf die Kirchenbesucher. Diese sind auch der Schnitzkunst von Höfle, der bis1948 als Meister der Firma Mettler beschäftigt war und später selbständig arbeitete, zu verdanken. Die Apostelgruppe wurde im Jahr 1955 von Pfarrer Josef Böhm in Auftrag gegeben und durch Geldspenden finanziert.

Auch die Kreuzwegreliefs wurden von Höfle gefertigt, sie wurden 1962 eingesegnet. Diese Kunstwerke wurden ebenfalls durch Spenden und einen Zuschuss der Bischöflichen Behörde finanziert.

(vgl.: Die Hott 2014, Heft 64, S. 17 ff.)

Die glasbemalten Fenster in der St. Kunibertkirche sind ebenfalls von bezaubernder Schönheit, sie bestechen durch ihre intensiven Farben und das durchscheinende Licht in den bildlichen Darstellungen. Die Motive stellen die "Seligpreisungen" in Bildform dar, was durch den Schriftzug der jeweiligen "Seligpreisung" untermauert wird.

Priestergestalten unseres Bistums

Generalvikar Matthias Martini (1794 -1868)

Wenn in der Reihe der großen Priestergestalten unseres Bistums der frühere Generalvikar Matthias Martini gewürdigt werden soll, dann müssen wir eigentlich mit einer Fehlanzeige beginnen:  Wir können diesen bedeutenden Mann nicht im Bild vorstellen, weil sich trotz intensiver Bemühungen ein solches leider nicht finden ließ.  Was wir über seine äußere Erscheinung wissen, verdanken wir der Personalbeschreibung auf seinem Reisepass aus dem Jahre 1840. Danach war Martini 1,79 Meter groß, von gesetzter Statur, hatte hellbraune Haare, eine hohe Stirn, blaue Augen und eine gesunde Gesichtsfarbe. Alles in allem also wohl ein kerniger, gesunder Mann, dessen „feste körperliche Konstitution“ seinen Bischof sogar einmal in einem Schreiben an die Regierung für eigens erwähnenswert hielt.  Aber wichtiger als seine äußere Gestalt sollte uns hier wohl das Leben und Wirken dieses Mannes sein; mehr interessiert uns, wie er war, als wie er aussah.

Unter dem Freiheitsbaum

Es war schon eine bewegte Zeit, als den Eheleuten Johann Martini und Anna Maria, geb. Martini, in dem kleinen Hunsrückdorf Haag am       27. 01.1794 als erstes Kind ein Sohn geboren wurde, der noch am selben Tage auf den Namen Matthias getauft wurde. Die Wogen der französischen Revolution griffen auch nach Deutschland hinüber, und die kriegerischen Verwicklungen, die sich daran knüpften, sollten die Jugend und Studienjahre des jungen Matthias noch stark beeinflussen. Mag in Haag das einzig sichtbare Zeichen der „neuen Zeit“, der sogenannte Freiheitsbaum, geblieben sein, der auch hier gepflanzt werden musste, so wurde im Schulwesen der Bischofsstadt schon eher spürbar, dass die unausgegorenen Ideen zusammen mit den kriegerischen Wirren der Zeit nicht gerade die besten Garanten für einen  geordneten Bildungsgang waren. Und so warf – bildlich gesprochen – jener „Freiheitsbaum“ noch lange seine Schatten über den Lebensweg Martinis.

Als der junge Bauernsohn aus dem Hunsrück 1809  an die Domschule nach Trier und dann ans Gymnasium kam, war der Unterricht dort - „ da unter den Waffen die Musen schwiegen“ – sehr mangelhaft und unvollständig. Wenn er trotzdem zusammen mit dem späteren Bischof Arnoldi zu den besten Schülern  der Klasse zählte und seine Gymnasialbildung mit Auszeichnung machte, so verdankte er das wohl auch hier einem ausgedehnten Privatstudium, wie es ihm für seine  Seminarzeit ausdrücklich bescheinigt wird. Auch im Seminar war nämlich als Folge des allgemeinen Umsturzes und durch die Mittellosigkeit der Kirche das Studium fast völlig zum erliegen gekommen.  Bischof von Hommer klagt 1824, das die Priester, die nach 1794 ihr Studium begonnen hätten, meist ziemlich unwissend seien, mit nur wenigen Ausnahmen solcher – und zu ihnen gehört Martini -, die aus eigenem Antrieb sich durch fleißiges Privatstudium weitergebildet hätten. Die Ungunst der Verhältnisse, die schon den Studiengang Martinis so erschwert hatten, sollte sich auch noch auf seine Weihe auswirken. Als er 1818 geweiht werden sollte, war der Trierer Bischofsstuhl durch die Verzichtleistung des unter Napoleon ernannten Bischofs Mannay und Infolge der immer noch verworrenen Verhältnisse unbesetzt. Martini musste, wie viele seiner Mitalumnen, die Reise nach Metz antreten, um dort am 19. September 1818 durch Bischof Jauffret die Priesterweihe zu erhalten. Damit war ein erstes Ziel erreicht, ein erster bewegter Abschnitt im Leben des Bauernsohnes aus dem Hunsrückdorf  Haag durchmessen. Er stand am Anfang eines Weges, von dem er damals noch nichts wissen konnte, zu welch hohen kirchlichen Würden er ihn einmal führen wird.

Getreuer Verwalter

Zunächst wurde der neu geweihte als Kaplan an die Pfarrei U.L. Frauen in Trier gesandt, von wo er schon ein Jahr später abberufen wurde, um als Ökonom und Stellvertreter des Regens im Priesterseminar zu wirken. Als man 1927 in Kues einen Mann suchte, „der die in Unregelmäßigkeiten und Verfall geratene Ökonomie wieder herstellen könne und würde“,  fiel die Wahl auf den Ökonom des Trierer Priesterseminars, Matthias Martini. Nach einigem Hin und Her zwischen Verwaltungskommission, Regierung und Bischöflicher Behörde – der Hospitalverwalter war gleichzeitig Pfarrer von Kues – gab Bischof von Hommer schließlich Martini für die neue Aufgabe frei; für eine neue Aufgabe, die dem Neuernannten noch manchen Kummer  bereiten sollte. Mit großem Eifer und erstaunlichem Erfolg ging er an die ihm gestellte Aufgabe, die zerrütteten Finanzverhältnisse des Hospitals zu sanieren, fand daneben noch Zeit, sich den Kunstschätzen und der Bibliothek des Hospitals zu widmen und vernachlässigte keineswegs seine Obliegenheiten als Pfarrer von Kues. Gerade weil er es aber mit beiden Aufgabenbereichen so ernst nahm, musste er bald spüren, wie unvereinbar sie im Grunde waren. In einem Brief an seinen Bischof klagt er 1834: „Es ist auch nicht bloß die Menge der Arbeiten, sondern auch das Gehässige, wenn der Pastor von Kues wegen der Gefälle des Hospitals seine eigenen Pfarrkinder gerichtlich verfolgen soll, wo es die Pflicht des Rendanten fordert. Man kann, wo dies geschehen muss, bei seinen Pfarrkindern nichts mehr wirken, oder will man dies verhüten, so kommt man als Rendant in die größte Verantwortung. Dieser Zwiespalt lastet trotz allem Bemühens um eine vernünftige Lösung auf Martinis Tätigkeit in Kues, bis er 1842 um Versetzung auf eine andere Pfarrstelle bat, weil sein Gesundheitszustand es ihm nicht länger erlaubte, die beschwerliche doppelte Stelle als Hospitalverwalter und Pfarrer beizubehalten. So wurde er am 30. September 1842 zum Pfarrer von Bernkastel und zum Dechanten ernannt; doch sollte er bereits 1844 die schöne alte Stadt an der Mosel wieder verlassen, um der Berufung als Domkapitular nach Trier zu folgen.

An der Spitze des Bistums

Es war die Zeit der letzten Vorbereitungen auf die große Heilig-Rock-Wallfahrt, als Martini am 17. Juni 1844 endgültig nach Trier übersiedelte und sogleich mit den Aufgaben des Dompfarrers beauftragt wurde. Schon drei Jahre später wurde er dann durch seinen ehemaligen Schulkameraden, den Bischof Wilhelm Arnoldi, an die Spitze der Diözesanverwaltung berufen und im einvernehmen mit der Regierung zum Generalvikar ernannt. 1861 wurde er Domdechant, und am  4. Juli 1862 ernannte ihn Papst Pius IX. in Würdigung seiner Verdienste zum Päpstlichen Hausprälaten. Als mit dem Tode Bischof Arnoldi im Januar 1864 auch Martinis Amtszeit als Generalvikar zu Ende war, wählte ihn das Domkapitel bereits am folgenden Tage zum Kapitularvikar und betraute ihn mit der Leitung der Diözese bis zum Amtseintritt eines neuen Bischofs.

Das Martini dieses Amt fast eineinhalb Jahre innehaben sollte, konnte er damals noch nicht ahnen, und als er es endlich niederlegen konnte, vertauschte er es nur erneut mit dem des Generalvikars. Dieser Vorgang sollte sich dann noch einmal wiederholen. Der Tod nahm Bischof Pelldram schon nach knapp zwei Jahren den Hirtenstab aus der Hand, und die Wahl zum Kapitularvikar fiel jetzt abermals auf Martini.  Auch der Bischof, Matthias Eberhard, berief am Tage nach seiner feierlichen Inthronisation den um das Bistum so verdienten bisherigen Kapitularvikar Martini zu seinem Generalvikar. Freilich zwang nun eine schnell einsetzende Krankheit den rastlos Tätigen, sein Amt bald wieder niederzulegen. Und als der Bischof am 20. Januar 1868 diesem Wunsche entsprach, sollten dem guten und getreuen Knecht nur noch vier Wochen des Ausruhens gewährt sein, ehe er zur letzten Rechenschaft abberufen wurde. Am späten Abend des  20. Februar 1868 starb er „eines sanften, fast unmerkbaren Todes“. Seine sterblichen Überreste wurden am 24. Februar auf dem Friedhof im Domkreuzgang beigesetzt, wo noch heute eine in den Pfeiler in der Nähe der Weihbischofskapelle eingelassene Grabtafel an diesen pflichtgetreuen Mann erinnert.

Viel wäre zur Würdigung dieses Priesterlebens zu sagen und manche interessante Einzelheit aus dem Leben und Wirken eines Mannes zu erzählen, doch zwingt uns die Begrenztheit des zur Verfügung stehenden Raumes, uns auf das wesentliche zu beschränken. So seien nur noch zwei Dinge besonders erwähnt: seine überaus große Wohltätigkeit und seine geistige Regsamkeit, die ihn zum liebe erfüllten Erforscher heimatlicher Geschichte und trierischer Liturgie werden ließ.

Wohltäter

Wovon hier gesprochen werden kann, das sind nur jene Dinge, die aktenmäßig einen Niederschlag gefunden haben. Die vielleicht viel verständlichere stille Güte, die so gab, dass die Rechte nicht wusste, was die Linke tat, entzieht sich unserer Kenntnis und Darstellung. Was uns aber diesbezüglich in den Akten begegnet, gibt Zeugnis von seiner Großzügigkeit und inneren Freiheit den Gütern dieser Welt gegenüber, die uns staunen lässt. Derselbe Mann der sich in seinem Privatleben über seine Ausgaben genauestens Rechenschaft gab, der auf seinen Reisen buchstäblich jeden verausgabten Pfennig aufzeichnet, teilt mit seinen Händen aus, wo er es für angebracht hält.

Seine Heimatpfarrei Haag verdankt ihm die vollständiger Restaurierung und Ausmalung der Kirche, einen neuen Hochaltar, ein neues Geläut, eine Monstranz, einen Kelch, verschiedene Messgewänder und sonstige Paramente. Die Gründung einer Schul - und  Pfarrbibliothek in seinem Heimatort geht jeweils auf seine Stiftungen zurück.

Vielleicht noch größere Wohltaten verdankt das Bischöfliche Konvikt in Trier dem ehemaligen Generalvikar. Für eine noch heute bestehende Studienstiftung übereignete er 1864 dem Konvikt drei Weinberge auf dem Banne von Mertesdorf mit zusammen etwa 10750 Stöcken, deren Wert mit 2200  Talern angegeben wurde. Außerdem setzte er das Konvikt zu seinem Universalerben ein und vermachte ihm so, ganz im Geist der Kirche, sein gesamtes, nicht unerhebliches Vermögen.

 

Forscher

Ein uns erhaltener Nachruf auf den Verstorbenen ehemaligen Generalvikar sagt von ihm: „Den besonderen altehrwürdigen Ritus der Trierischen Kirche in der Liturgie und im Offizium hat er bewahren gesucht und dafür selbst mit Aufopferung gewirkt.“ Von dieser aufopferungsvollen Tätigkeit legt sein literarischer Nachlass tatsächlich ein besonderes Zeugnis ab. Von dem Gebiet der allgemeinen Heimatgeschichte verlagerte sich sein Interesse bald mehr und mehr auf die Erforschung  der heimatlichen Liturgiegeschichte. Eine Reihe von Untersuchungen befasst sich mit dem Trierischen Festkalender,  den Trierischen Missalien und sonstigen Dokumenten der Trierischen Liturgie. Verschiedene Veröffentlichung im Kirchlichen Amtsanzeiger verraten darüber hinaus sein Pastoral liturgisches Interesse und sein Bemühen, den Klerus des Bistums entsprechend weiterzubilden.

Wenn auch Martini auf dem Gebiet der historischen Forschung,  gewiss eher als Amateur denn als Fachmann anzusprechen ist, so bleibt es eigentlich gerade deswegen um so erstaunlicher, was er hier – neben und trotz all seiner übrigen Arbeit – geleistet hat. Die Gewissenhaftigkeit, mit der Matthias Martini in all seinen Stellungen seine Pflicht tat, brachte ihm die Hochachtung seiner weltlichen und kirchlichen Vorgesetzten ein; die Güte und Liebe, mit denen er seinen Untergebenen – auch den irrenden und fehlenden – begegnete, wurde belohnt durch das Vertrauen, das ihm der Diözesanklerus entgegen brachte; bewundernswert aber bleibt der Zug großer innerer Freiheit, der seine Persönlichkeit geprägt haben muss, und der es ihm erlaubte, über den Dingen zu stehen, statt sich von ihnen gefangennehmen zu lassen.  Möge diese kleine Lebenskitze dazu beitragen, dass sich auch in unseren Tagen – zumal in der Heimat und in den früheren Wirkungskreisen Matthias Martinis – erfülle, was der Nachruf auf den Verstorbenen vor mehr als 90 Jahren im „Eucharius“ dem Vorgänger unseres Bistumsblattes, aussprach;                                        

 „Sein Andenken wird in der Diözese ein gesegnetes bleiben.“

 ( vgl.: Franz Rudolf Reichert veröffentlicht im Paulinus Nr. 25 vom 18. Juni 1961)

Gedenken

Viele der gestifteten  liturgischen Gegenstände von Generalvikar  Matthias Martini  werden  noch heute, knapp 150 Jahre nach seinem Tod, in vielen Gottesdiensten der Pfarrei  gebraucht und eingesetzt.  Der Heimatverein Haag  erinnert gemeinsam mit der Pfarrgemeinde,  an den großen Sohn der Gemeinde mit der Errichtung des Generalvikar  -  Martini - Platzes  vor der Kirche St. Kunibert Haag.

 

                                                                                    

                                                                            

Marienkapelle und Wegkreuze

Im Dorf und in der nahen Umgebung findet sich ein Heiligenhäuschen und verschieden Wegkreuze. Dort laden auch Bänke zum Verweilen ein.

Die Marienkapelle

Die Marienkapelle, eine kleine Wallfahrtsstätte zur Muttergottes steht auf der Tumm, idyllisch zwischen einem kleinen Hain. Sie ist aus dem Dorf mit einem schönen Spaziergang über eine geteerte Straße schnell zu erreichen. Die Kapelle wurde von den Haager Bürgern, dank der Unterstützung des Architekten Schick erbaut. Sie wird von vielen Haagern gerne genutzt um sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen, still zu werden und zu beten.

Bildstock hl. Cunibert an der ehemaligen Friedhofmauer

Die alte Friedhofsmauer in der Mitte des Ortes, wird mit einem Sandsteinrelief vom hl. Cunibert verschönert. Dies wurde am Patronatsfest 1983 feierlich eingeweiht. Es soll Land und Leute beschützen.

Gangener Kreuz

Das Gangener Kreuz befindet sich in Richtung Merschbach. Es wurde bereits im Mittelalter errichtet. In Zeiten der Pest wurden Bittgänge versprochen um Hilfe für Kranke zu erwirken.

 

 

Poßkreuz

Auf dem Flur, wo sich der Weg in die Steinkaul und der Feldweg über die Krimme kreuzen, steht ein sehr schlichtes Holzkreuz. Hier soll ein Junge 12-13 Jahre alt, der aus "Poß" (Hausname für eine Familie aus Haag) stammte, von einer jungen Kuh, die in ein Wespennest trat, zu Tode geschleift worden sein. Um an dieses traurige Schicksal zu erinnern, hat die Familie des Jungen dieses Kreuz errichten lassen.

Hänseskreuz

Abseits vom Verkehr steht am Benneweg im Brücherwäldchen das Hänseskreuz (Hausname einer Familie aus Haag). Auch hier soll ein tödlicher Unfall geschehen sein während des Bausteinebrechens. Es stammt aus dem Jahr 1864 und soll von der Familie Johann Wagner (Hausname Hänses) errichtet worden sein.

Schumischkreuz

Ende des 18. Jahrhunderts erbaute eine Familie Schumer hinter dem Büchel dieses Holzkreuz. Diese Familie hatte ein behindertes Kind zu versorgen. Das Kreuz wurde 1984 durch den Lehrer Foit, die Schulkinder und die Haager Bürger zu einem frommen Kleinod umgestaltet.

Kreuz in der Kunibertstr.

Neben dem Feuerwehrhaus steht ein steinernes Kreuz. Es wurde 1857 von Matthias Martini errichtet. Auch hier war der Unglücksfall eines Neffen, der von einer Kuh zu Tode gedrückt worden war, der Anlass.

Kreuz am alten Friedhof

(Bilder: Hans de Wilde, Alois Martini, Peter Brucker)